Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) vom 8. August 2025 ermittelt die Staatsanwaltschaft Regensburg seit Juni 2025 wegen des Verdachts der Untreue gegen die damalige Vorsitzende der Regensburger Tafel, eine gemeinnützige Einrichtung, die regelmäßig bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Auslöser der Ermittlungen war eine Anzeige einer ehemaligen Mitarbeiterin. Ursprünglich stand ein mutmaßlicher Schaden von rund 69.000 € im Raum.
Wie der BR berichtet, wurde die ehrenamtliche Vorsitzende am 25. Juli 2025 festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Der Vorwurf: In einer Vielzahl von Fällen soll sie Gelder und Spendenmittel der Tafel zweckwidrig verwendet haben. Die mutmaßlichen Taten sollen über ein digitales Konto erfolgt sein. Gegen weitere Mitarbeitende der Tafel wird laut BR derzeit nicht ermittelt.
Bei einer Haftprüfung am 7. August 2025 habe die Beschuldigte nach BR-Angaben ein umfassendes Geständnis abgelegt und auch bislang noch offene Tatvorwürfe eingeräumt. Damit erhöhe sich der mutmaßliche Gesamtschaden auf rund 200.000 €. Nach dem Geständnis sei der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt worden – mit strengen Auflagen, darunter Meldepflicht bei der Polizei und Kontaktverbot zur Tafel.
Laut BR zeigten sich die verbliebenen Vorstandsmitglieder bestürzt. Finanzvorständin Elisabeth Gerl-Dendl erklärte, es habe keine Verdachtsmomente gegeben und die Tafel stehe finanziell stabil da. Alexander Spanner, ebenfalls im Vorstand, äußerte Unverständnis. Unter den ehrenamtlichen Helfern sei die Stimmung gedrückt, dennoch arbeite man auf die Wiedereröffnung hin.
Nach BR-Angaben plant die Tafel Regensburg, die seit Juni geschlossen ist, am 8. September 2025 die Lebensmittelausgabe wieder aufzunehmen.
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Quelle: Bayerischer Rundfunk
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